Wie die Absetzung der südkoreanischen Präsidentin sich auf die Koreakrise auswirkt, MoJ

In Südkorea hat das Verfassungsgericht die Amtsenthebung der umstrittenen Präsidentin Park Geun Hye bestätigt. Es ist das erste Mal in der Geschichte der südkoreanischen Demokratie, dass ein Staatschef abgesetzt wird. In 60 Tagen muss es jetzt Präsidentschaftswahlen geben.

Just in einer Situation extremer Spannungen mit Nordkorea beginnt in Südkorea jetzt eine Phase der großen politischen Unsicherheit. Um möglichen Provokationen des Nordens entgegen zu treten, so heißt es offiziell, sind die südkoreanischen Streitkräfte in Alarmzustand versetzt worden.

Die Obersten Richter Südkoreas sehen es als erwiesen an, dass Präsidentin Park Geun Hye  ihr Amt missbraucht hat und schwerer  Korruption schuldig ist. Samsung und andere Großunternehmen haben hohe Geldbeträge an die beste Freundin der Präsidenten überwiesen. Die Tochter der Freundin bekam von Samsung ein  superteures Pferd in einem deutschen Reitstall finanziert.  Im Gegenzug habe die Regierung viele Wünsche der zahlenden Firmen erfüllt.

Südkorea ist eine junge Demokratie. Dem Sturz der konservativen Präsidentin sind monatelange Straßendemonstrationen voraus gegangen. Präsidentin Park‘s Vater war ein Diktator, der aber die Modernisierung des Landes eingeleitet hat. Beide Eltern wurden in politischen Verschwörungen ermordet. Sie gilt vielen als tragische Persönlichkeit.

Die enge Verflechtung zwischen dem Staat und den sogenannten südkoreanischen Chaebols, den Großunternehmen, ist schon lange Anlass von Protesten. Erstmals haben die Missstände jetzt zur Amtsenthebung eines Staatschefs geführt.

In 6o Tagen wird es Präsidentschaftswahlen geben.  Südkorea ist ein tief gespaltenes Land. Das konservative Lager ist angeschlagen und in den Meinungsumfragen liegt die Linke voran. Die Präsidentin war ein Hardlinerin gegenüber dem Norden. Ein politischer Umschwung in Südkorea könnte das Verhältnis zu Nordkorea beeinflussen und dem harten Kurs der amerikanischen Verbündeten gegenüber Kim Jong Un in Pjoengjang entgegenstehen.