Warum wir den unabhängigen ORF brauchen und verteidigen. Ein Appell, 6.2.2025

Als der parteipolitische Einfluss auf Rundfunk und Fernsehen unerträglich geworden war, wurde 1967 nach einem Volksbegehren der ORF gegründet. Daraus wurde alles in allem eine der Erfolgsgeschichten der Zweiten Republik, auf die das Land stolz sein kann. Wiederholt gab es heftigen Streit um den ORF. Aber noch nie bei allen Kontroversen hat eine politische Partei gedroht, die finanzielle Unabhängigkeit des ORF zu beseitigen, sein Budget radikal zu kürzen und in die Berichterstattung direkt eingreifen zu wollen. Das ist die unverhohlene Drohung, der sich der ORF gegenübersieht.

Die Basis für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist eine möglichst klare Distanz zur Parteipolitik und eine solide finanzielle Eigenständigkeit durch den Beitrag des Publikums. Die aktuellen Überlegungen, den ORF aus dem Staatsbudget zu finanzieren, würden das Gegenteil bewirken: der ORF wäre allein von der jeweiligen Regierung abhängig und deren Forderungen ausgeliefert.

Die verheerenden Folgen der Gängelung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die liberale Demokratie kann man in einigen unserer Nachbarländer beobachten. Als ehemalige Redakteurinnen und Redakteure appellieren wir deshalb an die politisch Verantwortlichen, denen eine offene demokratische Gesellschaft ein Anliegen ist, die Unabhängigkeit des ORF nicht zu zerstören, sondern sie im Interesse der österreichischen Bevölkerung zu stärken.

Barbara Coudenhove-Kalergi

Burgl Czeitschner

Georg Dox

Walter Erdelitsch

Hubert Gaisbauer

Lorenz Gallmetzer

Peter Huemer

Michael Kerbler

Gerhard Klein

Peter Klein

Franz Kössler

Barbara Ladinser

Raimund Löw

Roland Machatschke

Margit Maximilian

Claudia Neuhauser

Helmut Opletal

Fritz Orter

Arno Pindeus

Andrea Puschl

Joana Radzyner

Susanne Scholl

Christian Schüller

Mathilde Schwabeneder

Ben Segenreich

Alexander Steinbach

Hannelore Veit

Robert Wiesner