Smog in Peking und Klimapolitik, ZiB 24, 1.12.2015

Der Winter ist eine schlechte Jahreszeit für die Luft in Peking.
Die letzten drei Tage brachten einen negativen Rekord. Es sind die schlechtesten Smogwerte des ganzen Jahres.
Passantin, Peking:
„Bei einem solchem Wetter bleibt man am besten zu Hause, oder man nimmt eben eine Maske, anders kann man sich nicht schützen.“
Passant Peking:
„Die Masken helfen nicht viel, das ist doch vor allem Psychologie. Die Regierung bemüht sich etwas zu tun, aber es geht alles sehr langsam.“
Ganz Peking wartet jetzt, dass wieder Wind aufkommt, der endlich den Smog vertreibt. Umweltexperte Ma Jun stellt die Smogwerte der chinesischen Städte ins Internet.50 Millionen Bürger verfolgen die Daten. Das erhöht den Druck auf die Behörden und die Unternehmen.
Ma Jun, Institut für Umweltfragen:
„In China erleben wir eine starke lokale Bewegung gegen die Umweltverschmutzung. Und die richtet sich auch gegen die Verursacher der Treibhausgase, wie zum Beispiel alte Kohlekraftwerke.“
Diese Fotos der Pekinger Skyline dokumentieren die Smogentwicklung. Zou Yi versteht sich als Bürger Journalist, seine Bilder schießt er seit drei Jahren von seinem Wohnzimmer und er stellt sie ins Internet, 20 Millionen Menschen folgen ihm.
Zou Yi, Umweltaktivist:
„Es gibt immer mehr Bürger, die etwas unternehmen wollen. Wir tauschen Informationen aus und arbeiten zusammen für eine bessere Umwelt.“
Die Regierung unterbindet zumeist unabhängige Aktivitäten, lässt Umweltorganisationen aber gewähren.
Pro Kopf der Bevölkerung gerechnet tragen Amerikaner und Europäer immer noch deutlich mehr zur Klimaveränderung bei als die Bürger Chinas , die ja viel ärmer sind. Aber auf Grund seiner Größe und der wirtschaftlichen Entwicklung ist China zum größten Luftverschmutzer des Planeten geworden.
Umso ernster wird beim Pariser Gipfel Chinas Engagement in der Klimapolitik verfolgt.
Xi Jinping, Chinesischer Staatspräsident:
„China wird die Erhöhung seines Co2 Ausstoßes bis spätestens 2030 stoppen. „
Bei der wachsenden Mittelklasse ist Umweltpolitik populär. Aber für die meisten Arbeitsplätze sorgen immer noch die alten Industrien. Ein Kurswechsel weg von fossilen Brennstoffen ist in China noch schwieriger als anderswo.