In der Weltpolitik hat China bisher eine im Vergleich zu seiner wirtschaftlichen Stärke bescheidene Rolle gespielt.
Trotzdem erhofft sich Angela Merkel bei ihrem Pekingsbesuch Unterstützung für die wichtigste außenpolitischen Herausforderungen Europas: China soll bei einer Beendigung des Syrienkrieges helfen, durch Druck auf Russland und den Iran, die in Syrien ja auf Seiten Assads stehen.
OT MERKEL
Wie früher bei den Atomverhandlungen mit dem Iran ist China auch in die Syriendiplomatie in Wien eingebunden.
Tiefe Sorge über den Terrorismus in Syrien und die Flüchtlingskatastrophe in Deutschland und Europa drückt Ministerpräsident Li Keqiang aus .
Es sei an der Zeit, dass im Nahen Osten wieder Stabilität einkehrt. Dazu muss auch die Armut bekämpft werden, sagt der Premierminister des Staates, der durch seine wirtschaftliche Entwicklung mehr Menschen aus der Armut befreit hat, als irgendein anderes Land der Welt.
Li Keqiang verspricht einen Beitrag Chinas zur Lösung des Syrienkonflikts im Rahmen der Vereinten Nationen.
So weit, dass sich China bereit erklärt Kriegsflüchtlinge selbst aufzunehmen, ist man nicht. Eine Tradition des Asylrechts ist im Fernen Osten nicht verankert. Aber die Zuwendungen für die Flüchtlingshilfe wird China erhöhen, kündigt der chinesische Regierungschef an.
Beim Streit Chinas mit Amerika um das Südchinesische Meer stellt sich Merkel auf die Seite der USA: Handelsrouten müssen allgemein zugänglich sein, der Disput um die künstlichen Inseln im Südchinesischen Meer sollte nach Ansicht Deutschlands vor internationale Gerichte gebracht werden.