New Delhis Kampf gegen den Smog, ZiB 2, 22.4.2016

Die indische Hauptstadt New Delhi hat wenig bemerkt von der internationalen Öffentlichkeit Peking den Rang als die Stadt mit der größten Luftverschmutzung abgelaufen. Die massive Zunahme des Autoverkehrs und schwache Umweltregeln haben in der indischen Hauptstadt im vergangenen Winter eine veritable Krise ausgelöst. Erstmals reagieren jetzt die Stadtväter auf die dramatische Situation.

Autos sind abwechselnd nur mit gerader oder ungerader Nummerntafel zugelassen auf Delhis Straßen.

Während mehrerer Wochen gilt das partielle Fahrverbot, mit dem die Stadt auf die Smogbelastung   reagiert.

Anumita Roychowdhury, Centre for Science and Environment:

Für New Delhi ist das ein Wendepunkt. Auch Dieselfahrzeuge sollen weniger werden und alte LKWs sind verboten wegen der giftigen Ausstöße.

Die Wirtschaft wächst in Indien schneller als in China. Und in rasantem Tempo wird auch der Smog immer dichter.

Vor wenigen Jahren ist die Familie Raj in die Hauptstadt übersiedelt.

Aparajita Ghatak, Stadtentwicklungsexpertin, Mutter:

Seitdem wir hier eingezogen sind, ist wahnsinnig viel gebaut worden. Früher hat es gar keine Autos gegeben. Jetzt haben viele Familien sogar mehrere Autos.

Krishna Raj,Projektmanager, Vater :

 

Der Smog ist einfach zu stark. Niemand geht mehr spazieren wie früher. Manchmal sind sogar die Schulen geschlossen wegen der Luftverschmutzung.

Tochter Sangya besucht eine katholische Privatschule, in der Ökologie fixer Teil des Unterrichts ist.

SAJI BEJAI, DIREKTOR MOUNT AND MARY SCHOOL:

Jahr für Jahr wird die Umweltverschmutzung schlimmer. Wir ermutigen die Kinder Bäume zu Pflanzen und Wasser zu sparen.

Für die indische Zentralregierung steht nach wie vor das Wirtschaftswachstum an erster Stelle. In den Städten und Regionen rückt jedoch der Kampf gegen SMOG ganz vorne in der Prioritätenliste.

 

Das Pharpur Business Centre hat aus der Sehnsucht nach guter Luft ein Geschäftsmodell entwickelt. Man vermietet Büroräume, deren Klimaanlage an das eigene Treibhaus im Dachgeschoss angeschlossen ist.

Barun Aggarwal, Paharpur Business Centre:

Die Pflanzen sind sorgfältig ausgesucht. Der Efeu bindet Mikropartikel. Der Bogenhanf sorgt für Sauerstoff in der Nacht. Die Palmen produzieren Sauerstoff am Tag.

Dank der ökologischen Konstruktion sinken die Energiekosten. Die Produktivität der Mitarbeiter ist um 20 Prozent gestiegen.

Für die indische Volkswirtschaft gehört die Ökologie zu den Hürden, die am schwersten zu nehmen sind.