Zwischen Indien und Pakistan ist es zu gefährlichen Spannungen gekommen. Auslöser ist ein Angriff islamistischer Untergrundkämpfer auf ein indisches Militärlager in Kaschmir, der 17 Soldaten das Leben gekostet hat. Die Regierung in New Delhi sieht die Verantwortung beim Nachbarn Pakistan. Die mehrheitlich islamische Bevölkerung Kaschmirs erlebt die indische Armee als Besatzungsmacht.
Einen derartigen Blutzoll hat des für die indische Armee im Kampf gegen die islamistischen Aufständischen in Kaschmir seit lange nicht mehr gegeben. Die Angreifer sind während der Nacht über die Demarkationslinie aus Pakistan gekommen. Es gab ein stundenlanges Feuergefecht. 17 Soldaten und vier Untergrundkämpfer sind umgekommen.
Das Kommando gehörte zur dschihadistischen Organisatin Jaisch e Mohammed, die für die Unabhängigkeit des mehrheitlich islamischens Kaschmirs von Indien kämpft.
Seit Wochen wird die Region von blutigen Zusammenstößen erschüttert. Die indischen Streitkräfte gehen mit großer Härte gegen jugendliche Demonstranten vor. 80 Tote in der Zivilbevölkerung sind seit dem Sommer zu beklagen.
Auslöser der Unruhen war der Tod eines populären Unabhängigkeitsaktivsten, der in den sozialen Netzwerken viele Anhänger hatte der jetzt für die islamische Jugend zum Märtyrer geworden ist.
Schlagartig hat der Überfall von Sonntag die Spannungen zwischen den Atomstaaten Indien und Pakistan verschärft. Der indische Innenminister sagt ganz Pakistan ist ein Terrorstaat. Die pakistanische Regierung weist dagegen jede Verantwortung von sich.
Hardliner in Indien rufen nach militärischer Vergeltung in Richtung Pakistan, wo die islamistischen Kämpfer ihre Lager haben. Indiens nationalistischer Präsident Modi, der mehrmals versucht hat mit Pakistan ins Gespräch zu kommen, steht unter massivem Druck es diesmal nicht bei Worten zu belassen.