Myanmar: erstmals freie Wahlen, ZiB 1, 8.11.2015

Erstmals seit Viertel Jahrhundert gab es heute in Myanmar freie Wahlen, an denen sich auch die Opposition beteiligen konnte. In dem südostasiatischen Land, zwischen China, Thailand und Bengladesh, hat das Militär traditionellerweise das Sagen. Es waren die Generäle selbst, die in Myanmar die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre begonnen haben.
Myanmar hat sich geöffnet in den letzten Jahren. Die Vielfalt des Landes und das buddhistische Erbe ziehen aus der ganzen Welt die Besucher an.
Die Wirtschaft des ärmsten Staates Südostasiens schließt auf an die moderne Zeit.
30 Millionen Bürger dürfen heute bei den ersten freien Parlamentswahlen seit Jahrzehnten wählen. Und die Wahlbeteiligung ist riesig: 80 Prozent gehen zu den Urnen.
WÄHLERINNEN MYANMAR
ÜBERSETZUNGEN
Das Land muss sich entwickeln, dazu braucht es einen Wechsel. Darum gehe ich wählen.
Ich will Veränderungen, vor allem im Unterrichtswesen und bei der Gesundheit.
TEXT RL
Favoritin ist Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi, die viele Jahre unter Hausarrest gestanden ist.
Das Militär verspricht den Wählerwillen zu akzeptieren. Aber schon im Voraus haben sich die Streitkräfte ein Viertel der Abgeordnetensitze gesichert.
12 000 internationale Beobachter begleiten die Demokratisierung Myanmars.
INSERT: ALEXANDER GRAF LAMBSDORFF, EU-WAHLBEOBACHTER

STAND UP LÖW
Europa und Amerika unterstützen aktiv den demokratischen Aufbruch in Myanmar. China, der große Nachbar, hält sich skeptisch zurück. Myanmar wird zu einem Testfall für einen friedlichen Machtwechsel in Asien.
TEXT

In der Stadt Yangon feiert die demokratische Opposition, so sicher glaubt man den Sieg. Verlässliche Ergebnisse soll es im Laufe der Woche geben.