Irakischer Premier Allawi in Washington, ZiB 2, 24.9.2004

Ein irakischer Regierungschef als Freund Amerikas im Weissen Haus: das wird zelebriert.
Auch wenn die Wirklichkeit im Land selbst ein schlimmer Kontrast ist.
Premierminister Allawilegt sich fest. Im naechsten Jaenner wird es Wahlen geben im Irak, daran sei nicht zu ruetteln.
Wenn wir den Kampf gegen die Terroristen aufgeben wuerden im Irak, dann wuerden sie woanders zuschlagen, beteuert der Praesident, in Amerika und in anderen freien Staaten.
Die amerikanische Armee hat heute ihre Angriffe gegen Falludscha fortgesetzt.
Die Amerikaner vermuten hier jene fundamentalistischen Kommandos, die sich zu Anschlaegen und Entfuerhungen bekennen.
Wahlen wuerden auch Sinn machen, wenn sie nicht ueberall moeglich sind, meint der Pentagonchef.
Nicht ist perfekt im Leben, Wahlen in Teilen des Irak seien doch besser als gar nichts, so Rumsfeld.
Die USA wuerden mit einem Abzug von Soldaten aber nicht warten, bis voelliger Friede eingekehrt sei.
Erst heute wurden in Bagdad sechs aegypter entfuehrt. Verdaechtigt wird der jordanische Extremist al Zarkawi, den die USA fuer die meisten Entfuehrungen verantwortlich machen.
Beim Pentagonchef in Washington deponierte der irakische Premier heute seinen Dank an Amerika fuer die Befreiung von Saddams Diktatur.
Der versprochene Friede ist allerdings noch weit entfernt.
Fuer den irakischen Premierminister gab es einen grossen Bahnhof in Washington, schliesslich ist er die wichtigste Saeule der amerikanischen Strategie. Dass die Uebergangsregierung in Bagdad so voellig von den USA abhaengt, ist jedoch kein gutes Vorzeichen fuer die erhoffte politische Normalisierung und die irakische Wahlen im kommenden Jahr. Die Demokraten sprechen von einer gefaherlichen Scheinwelt, die die Regierung Bush da praesentiere.

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