Kanada und die Europäische Union haben sich auf die Details eines Freihandelsabkommens geeinigt, über das seit Jahren verhandelt wird. Das gaben die Regierung in Ottawa und die EU-Kommission in Brüssel heute bekannt. Das Abkommen hat deutlich weniger Aufmerksamkeit hervorgerufen, als ein geplantes Freihandelsabkommen mit den USA. Sollte es wider Erwarten von den EU-Staaten abgelehnt werden, wäre allerdings auch der Vertrag mit den USA tot.
Bereits seit 2009 verhandeln Kanadier und Europäer.
Jetzt geht das fertige Freihandelsabkommen an die 28 EU-Staaten und die kanadischen Provinzen.
Zölle soll es in Zukunft so gut wie keine mehr geben zwischen Kanada und der EU. Beide Seiten erwarten mehr Exporte und neue Arbeitsplätze.
Über Quoten bei Rindfleisch ist besonders hart gerungen worden. Hormonfleisch und Gentechnik sind kein Streitthema, weil Kanada geltende EU-Regeln akzeptiert.
FREDERIC VINCINT, EUROPÄISCHE KOMMISSION
Die europäischen und kanadischen Unterhändler haben sich geeinigt.
Deutschland hat Zweifel an dem vorgesehenen Schutz für Investoren.
Unternehmen können sich bei Streitfällen mit dem Gastgeberland häufig an internationale Schiedsgerichte wenden. Der Schutz vor Behördenwillkür fördert Investitionen und schafft Arbeitsplätze, argumentieren die Befürworter.
Allein Österreich hat mehr als 60 bilaterale Investitionsschutzabkommen geschlossen.
Der kanadisch-europäische Vertrag könnte auf jeden Fall ein
Vorbild auch für das geplante Freihandelsabkommen mit den USA werden.
Endgültig entscheiden werden die Parlamente der Mitgliedsstaaten und das Europaparlament.