Freihandel EU-Kanada könnte Abkommen mit USA erleichtern, ZiB 13, 6.8.2014

Kanada und die Europäische Union haben sich auf die Details eines Freihandelsabkommens geeinigt, über das seit Jahren verhandelt wird. Das gaben die Regierung in Ottawa und die EU-Kommission in Brüssel heute bekannt. Das Abkommen hat deutlich weniger Aufmerksamkeit hervorgerufen,  als ein geplantes Freihandelsabkommen mit den USA. Sollte es wider Erwarten von den EU-Staaten abgelehnt werden, wäre allerdings auch der Vertrag mit den USA tot.

Bereits seit 2009 verhandeln  Kanadier und Europäer.

Jetzt geht das fertige Freihandelsabkommen  an die 28 EU-Staaten und die kanadischen Provinzen.

Zölle soll es in Zukunft so gut wie keine mehr geben zwischen Kanada und der EU. Beide Seiten erwarten mehr  Exporte und neue Arbeitsplätze.

Über Quoten bei Rindfleisch  ist  besonders hart gerungen worden. Hormonfleisch und Gentechnik sind kein Streitthema, weil Kanada geltende EU-Regeln akzeptiert.

FREDERIC VINCINT, EUROPÄISCHE KOMMISSION

Die europäischen und kanadischen Unterhändler haben sich geeinigt.

Deutschland hat Zweifel an dem vorgesehenen  Schutz für Investoren.

Unternehmen können sich bei  Streitfällen mit dem Gastgeberland häufig   an internationale Schiedsgerichte wenden. Der Schutz vor Behördenwillkür  fördert  Investitionen und schafft Arbeitsplätze,  argumentieren die Befürworter.

Allein Österreich hat mehr als 60  bilaterale Investitionsschutzabkommen geschlossen.

Der kanadisch-europäische  Vertrag könnte auf jeden Fall ein

Vorbild auch für  das geplante Freihandelsabkommen  mit den USA werden.

Endgültig entscheiden werden  die Parlamente der Mitgliedsstaaten und das Europaparlament.

http://tvthek.orf.at/program/ZIB-13/71280/ZIB-13/8272368