Frauenanteil in der Europäischen Kommission, AJ, 2.7.2014

Damit es mehr Frauen in der zukünftigen EU-Kommission gibt, sollte

Österreich auch eine Frau nominieren, zusätzlich zu Regionalkommissar

Johannes Hahn, verlangt SPÖ-Europaabgeordnete Kadenbach. Der

Kommissionspräsident muss auswählen können.

 

“ Ja so wie jetzt Kommissar Hahn vermutlich ein zweites Mal nominiert wird,

könnte man ihm an die Seite bei der Nominierung auch eine Frau stellen. Wir

haben in Österreich, sowohl in der Politik, wie auch in der Wirtschaft, in

der Wissenschaft, sehr, sehr viele Frauen, die sicher einen europäischen

Mehrwert in die Europäische Kommission einbringen könnten. Das heißt,

dieses Nominierungsverfahren, wie es jetzt läuft, einfach auch um einen

weiblichen Kandidaten – also eine weibliche Kandidatin – zu erweitern.“

 

Die Forderung sei auch beim Bundeskanzler bereits deponiert. Grundsätzliche

Kritik am Bestellungsvorgang kommt von den Grünen. Sie verlangen Hearings

unter mehreren Kandidaten im Nationalrat, um dem Kommissionspräsidenten

einen Doppelvorschlag mit einem Mann und einer Frau präsentieren zu können.

Mit der Idee von Hearings kann sich auch ÖVP-Europaabgeordnete Elisabeth

Köstinger anfreunden.

 

“  Aber ich glaube, es wäre schon sehr wichtig in Zukunft sich zu überlegen,

ein Hearing zwischen zwei Kandidaten zu veranstalten – ähnlich, wie wir es

auch im Europaparlament gestalten – um in Zukunft dann einfach auch

transparentere Vorgänge einfließen zu lassen.“

 

 

Österreich hat auch in der Vergangenheit nicht nur einen, sondern mehrere

Kandidaten für Brüssel nominiert, erinnert ÖVP-Delegationsleiter Othmar

Karas.

 

“ Ich habe bereits 2009 mich dafür eingesetzt, dass alle Mitgliedsstaaten

mehrere Kandidaten und darunter auch eine Geschlechterparität dem

Kommissionspräsidenten vorschlägt, damit er mehr auswählen kann, und dabei

bleibe ich.“

 

 

Tatsächlich beginnen werden die Verhandlungen über die Zusammensetzung der

nächsten Kommission erst in zwei Wochen, wenn Jean-Claude Juncker vom

Europaparlament auch formell gewählt ist.