Das ist schon etwas mehr als ein Formalakt. Die USA und China demonstrieren, dass sie dran
bleiben beim Klimaschutz trotz der vielen großen anderen Probleme und das
wird auch Nachzügler bei der Ratifizierung, also bei der endgültigen
Zustimmung zu diesem großen Abkommen von Paris dazu führen, dass sie etwas
schneller sind. Schade, dass Europa nicht dabei ist. Die Europäer sind
Vorreiter in der Klimapolitik immer gewesen. Man hat sich aber in der EU
nicht zu einer gleichzeitigen Ratifizierung durchringen können. Das zeigt
ein bisschen, dass man sich schwächer machen kann, als man wirklich ist,
wenn man nicht gemeinsam agiert. Schade auch, dass keine Umweltgruppen hier
dabei sind, aber das ist in China streng verboten, Basisaktivitäten.
Hangzhou, die Stadt, in der das stattfindet, gleicht einer Geisterstadt.
Bernhard Nadja (ORF)
China hat unglaublich viel investiert in die Inszenierung dieses Treffens.
Welche Bedeutung hat das G20-Treffen für das Land?
Löw Raimund (ORF)
Für die chinesische Führung hat das riesige Bedeutung. Es wird als Symbol
dafür genommen, das China wieder als Weltmacht agiert. Allerdings die
Harmonie, die man sich erwünscht in der Weltpolitik, die gibt es sicher
nicht. Hier am Tisch in Hangzhou werden zwar 20 der wichtigsten Akteure
sitzen, aber die ziehen an ganz unterschiedlichen Strengen. China möchte da
offiziell am liebsten über die Weltwirtschaft reden, denn an
Wirtschaftswachstum sind wirklich alle gemeinsam interessiert.