Pfeifer Barbara (ORF)
Bleiben die derzeit bestehenden Förderungen erhalten und lehnen die
Mitgliedstaaten höhere EU-Beiträge ab, dann wird es doch nicht mehr Geld
für Forschung und Technologie geben wie eigentlich geplant. Davor warnt
aber die Präsidentin des Europäischen Forschungsrates, Helga Nowotny im
Interview mit Ö3-Korrespondent Raimund Löw.
Nowotny Helga (European Research Council)
Das heißt, jeder Regierungschef, der zustimmt, dass weniger eingezahlt wird,
sollte auch wissen, dass er dadurch das, wofür er sonst eintritt, nämlich
Investitionen in Bildung, in Forschung, in Innovation, dass er diese
Bereiche treffen wird.
Löw Raimund (ORF)
Was sagen Sie dann den Bürgern, den Steuerzahlern, die argumentieren überall
sind die Kassen knapp, man muss in den Nationalstaaten sparen, warum soll
man das nicht auch bei der Forschung in der Europäischen Union?
Nowotny Helga (European Research Council)
Weil man sich dann den Ast absägt, auf dem man sitzt. Wir hätten heute kein
GPS, wir hätten keine Handys wenn nicht jemand vor 30, 40 Jahren diese Art
von Grundlagenforschung, auf der das Ganze erwachsen ist, finanziert hätte.