In der chinesischen Stadt Hangzhou geht heute der G 20 Gipfel der wichtiggsten Industrie- und Schwellenländer zu Ende. In der Schlusserklärung des Gipfels wird ein Bekenntnis zu Wachstum der Weltwirtschaft und internationale Zusammenarbeit erwartet. Einen großen Teil der Zeit verbrachten die Teilnehmer in bilateralen Gesprächen.
BEITRAG Shorty
Ob Russland auf das Drängen des Westens reagiert und einem Waffenstillstand in Syrien rund um Aleppo zustimmen wird, ist die große Frage am letzten Gipfeltag in China. In der Nacht hat Angela Merkel zwei Stunden mit Wladimir Putin konferiert. Barack Obama meinte zuletzt, ein Deal sei nicht ausgeschlossen, aber nach wie vor liegt man weit auseinander.
Am wenigsten Energie erfordert bei den G 20 die offizielle Abschlusserklärung. Die großen Industriestaaten und Schwellenländer wollen das Wirtschaftswachstum ankurbeln und neue Hürden für den Welthandel vermeiden. Der Wunsch Chinas aus den G 20 eine handlungsfähige internationale Organisation zu machen, wurde von den meisten Teilnehmern höflich ignoriert.
Am malerischen Westsee der Stadt Hangzhou gab es gestern Abend eine opulente Show mit westlichen und chinesischen Themen.
China schafft eine riesige Kulisse, hält sich bei Streitthemen außerhalb der eigenen Nachbarschaft aber zurück. Sorgen bereitet China die Situation in Korea, weil Südkorea und Japan auf die nordkoreanischen Provokationen mit Aufrüstung reagieren. Ausdrücklich lehnt Chinas Präsident Xi Jinping ein amerikanisches Raketenabwehrsystems für Südkorea ab.
Der gleichen Meinung ist auch Russlands Präsident Putin. In Hangzhou fällt auf, wie oft China und Russland auf gleicher Linie liegen in der Weltpolitik. Russland ist wirtschaftlich eine vernachlässigende Größe, wird für China als Bündnispartner gegen die USA aber eine zunehmend wichtige Rolle. Putin hat dem chinesischen Präsidenten eine Portion russisches Speiseeis aus Moskau mitgebracht, das Xi besonders schätzt.
Die große Frage am letzten Gipfeltag in China ar, ob Russland einem Waffenstillstand in Syrien rund um Aleppo zustimmen wird und damit auf das Drängen des Westens reagiert, dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten. In der Nacht hat Angela Merkel zwei Stunden mit Russlands Präsident Putin konferiert. Die Außenminister der USA und Russland verhandeltn am Rande. Barack Obama meinte zuletzt, ein Deal mit Russland zu Syrien sei nicht ausgeschlossen, aber nach wie vor liegt man weit auseinander. Aber schließlich mussten amerikanische Diplomaten berichten: der Anlauf ist gescheitert.
Schwere Tage erlebt Großbritanniens neue Premierministerin Theresa May. Wegen Brexit hagelt es schlechte Nachrichten für die Briten. Tokio warnt vor einer Abwanderung japanischer Investoren. Eine Sonderrolle für die britische Wirtschaft in Handelsfragen lehnt Barack Obama ab. Der Internationale Währungsfonds rechnet mit einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Wie sich Großbritannien seine Rolle in der Welt außerhalb der EU vorstellt, bleibt unklar.
EU-Kommissionspräsident Juncker bringt den Streit mit China um Überproduktion in der Stahlproduktion aufs Tapet. Die europäische Strahlproduktion und europäische Arbeitsplätze will die Kommission offensiv verteidigen. Auch in der Flüchtlingskrise verlangen die Europäer ein stärkeres Engagement der internationalen Partner.