EU-Budgetrahmen fix, ZiB 1, 8.2.2013

Freund Eugen (ORF)

   27 Staaten, sieben Jahre, knapp 1000 Milliarden – das ist keine einfache

   Rechnung bei so viel unterschiedlichen Interessen. Raimund Löw in Brüssel,

   lassen wir die Zahlen jetzt einmal beiseite, aber kann man sagen: war das

   ein guter Tag für Europa heute?

 

Löw Raimund (ORF)

   Es ist natürlich erstaunlich nach 27 Stunden Non-Stop-Verhandlungen, die es

   gegeben hat, gibt es plötzlich nur 27 Sieger. Aber so funktioniert Europa

   eben – glücklicherweise, muss man sagen, viel schlimmer wäre es, wenn es

   nach so einer Verhandlungsschlacht tatsächlich Besiegte gäbe. Ein

   Wermutstropfen ist natürlich für viele, dass dieses Langzeitbudget der

   Europäischen Union kleiner ist als das vorangegangene. Da haben sich

   Briten, Niederländer und andere, die auf der Bremse stehen, durchgesetzt.

   Andererseits: es ist ein moderneres, innovativeres Budget als zuvor – da

   gibt es Verschiebungen in die Richtung Bildung, in die Richtung Forschung.

   Die sind zwar nicht riesig, aber sie sind vorhanden. Die politische

   Auseinandersetzung über Vor- und Nachteile, die wird im Europäischen

   Parlament geführt werden. Auch das kann positiv sein, wenn dadurch der

   europäische Parlamentarismus gestärkt wird.

 

Freund Eugen (ORF)

   Schauen wir kurz auf Österreich. Österreich ist stolz, dass es gelungen ist,

   die landwirtschaftlichen Förderungen aufrecht zu erhalten. Aber ist das ein

   Zukunftsprogramm und wie sieht insgesamt die österreichische Lösung aus?

 

Löw Raimund (ORF)

   Es stimmt, Österreich ist die Landwirtschaft so wichtig, wie anderen Staaten

   technische Innovationsprojekte. Der Bundeskanzler hat das als positive; zu

   seiner positiven Bilanz gezählt, nach diesem Gipfel. Die Kürzungen in der

   Landwirtschaft sind deutlich geringer geworden, als das anfangs befürchtet

   wurde. Das zweite Ziel Österreichs war, die Verteidigung dieses Rabatts,

   eines Zahlungsnachlasses. Das ist zur Hälfte gelungen, obwohl die

   Europäische Kommission diesen Rabatt für ein reiches Land wie Österreich

   ganz streichen wollte. Die Journalisten haben heute einen müden aber doch

   zufriedenen Bundeskanzler hier in Brüssel erlebt.