Ob sich in der  Bevölkerung in Nordkorea Kriegsangst ausbreitet?  Angst ist vielleicht zu viel gesagt, es gibt ja keine konkreten Kriegsvorbereitungen. Das Leben läuft normal in Pjöngjang, das war bei unserem Besuch im Frühjahr so und ist heute nicht anders.
Was zu spüren ist, das ist eine permanente Anspannung, die von der staatlichen Propaganda herrührt. Die  Medien in Nordkorea trommeln es ja ständig: die Amerikaner wollen uns angreifen, sie planen einen Krieg und der kann jeden Augenblick kommen.
Wenn in den USA Donald Trump sagt, es könnte einen Vernichtungsschlag gegen Nordkorea geben, dann ist das aus der Sicht Pjöngjangs eine Bestätigung der eigenen Weltsicht.
Kim Jong Un kann sagen, genau deshalb brauchen wir die Atombomben und diese Raketen, damit es zu einem solchen Vernichtungsschlag nicht kommt.
Neu an seinen Reaktionen jetzt ist die Drohung mit Testraketen gegen den amerikanischen Stützpunkt Guam. Bisher sind diese Raketen vor Japan niedergegangen. Schlimm genug. Aber wenn Kim Jong Un diese Drohung mit Guam wahrmacht, dann kann die Lage  leicht außer Kontrolle geraten..

China ist die Schutzmacht Nordkoreas, hat aber nicht wirklich viel zu sagen in Pjöngjang. Das ist eine extrem schwierige  Situation.  Alle Vertrauensleute Chinas hat Kim Jong Un umbringen lassen.
Chinas mächtiger Präsident Xi Jinping will vor allem durch NK nicht in einen Konflikt mit den USA hineingezogen werden. Ein chinesisch-amerikanischer Konflikt würde den wirtschaftlichen  Aufstieg Chinas gefährden.
China drängt daher auf einen Kompromiss, der bedeuten würde Nordkorea stoppt seine Atomrüstung, und die USA verzichten auf groß angelegte Militärmanöver mit Südkorea.
Aber die Chancen darauf  werden jeden Tag kleiner.
Ob der Vergleich mit der Kubakrise 1961 gerechtfertigt ist?
In der Kubakrise stand die Welt unmittelbar vor einem  atomaren Weltkrieg der Großmächte. Davon ist man in der Koreakrise weit entfernt. Aber  es stimmt: von keiner anderen Region gehen so viele Gefahren für den Weltfrieden aus, wie von der koreanischen Halbinsel, weil Amerika, China, Russland hineingezogen werden könnten, . Daher ist die einzige gute Nachricht in dieser Krise, dass die Großmächte im UNO-Sicherheitsrat  sich bisher auf ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten.

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