China plant Mondrover, AJ, 23.1.2017

Die chinesische Weltraumbehörde hat für November dieses Jahres eine spektakuläre Mission zum Mond angekündigt. Erstmals will China in einer unbemannten Mission Gesteinsproblem vom Trabanten auf die Erde bringen. China hat im letzten Jahr in einer bemannten Mission einen Raumspaziergang geprobt und will langfristig Raumfahrer zum Mond und sogar zum Mars schicken.

Es soll die kühnste Mondmission werden, die China je durchgeführt hat. Aus einer Sonde, die den Mond umkreist, wird ein Landfahrzeug zum Erdtrabanten absteigen, das einen Rover ausschickt um Gesteinsproben an Bord zu bringen, die dann wieder zur Sonde und von dort zur Erde transportiert werden.
Eine komplizierte Mission, die der weltraumbegeisterten Öffentlichkeit beweist sie, dass China nach den USA und Russland die dritte Raumfahrtweltmacht geworden ist.
Die chinesischen Wissenschaftler erhoffen sich Erkenntnisse über die jüngere vulkanische Vergangenheit des Mondes. Ob durch eine solche Mission wirklich neue wissenschaftliche Erkenntnis gewonnen werden können ist unklar. Die USA und Russland, die vor Jahrzehnten solche Projekte durchgeführt haben, haben viele Tonnen Mondgestein zur Erde geholt.
Aber Peking geht es um mehr. In 10,15 Jahren könnte eine bemannte Mission zum Mond starten. Langfristig will das Land, wie andere Weltraummächte auch, noch weiter, und Weltraumfahrer zum Mars schicken. Dazu müsste eine Raumstation auf dem Mond als Zwischenstopp errichtet werden, weil auf der Reise zum Mars vom Erdtrabanten aus viel weniger Gravitation zu überwinden gäbe, als beim Start von der Erde.
Chinas Raumfahrtprogramm wird von der Volksbefreiungsarmee betrieben, die nationale Sicherheit steht im Zentrum. Wer den Weltraum zwischen dem Planten Erde und dem Erdtrabanten Mond kontrolliert, ist im Fall eines militärischen Konflikts von größter Bedeutung, weil zahlreiche militärische Satellitten so hoch über der Erde kreisen, dass sie vom Boden nicht erreichbar sind. In einem möglichen Krieg der Sterne, sollte er einmal kommen, will Peking nicht wehrlos dastehen.
Für Spitzenleistungen in der Raumfahrt kann die mächtige Zentralregierung sichtlich alle Kräfte bündeln. Das fällt leichter als in dem Riesenland Standards durchzusetzen, die Umweltstandards gegen den Smog und die Verschmutzung der Umwelt durchzusetzen.
Die chinesische Öffentlichkeit ist stolz auf das Weltraumprogramm. Beweist es doch, wie stark das Reich der Mitte geworden ist.