Die USA senden ein Kriegsschiff in eine Region des Südchinesischen Meeres, die von China beansprucht wird, das bestätigt das Pentagon in Washington DC. Damit erreicht der Streit um die Souveränitätsrechte einer großen Zahl von künstlichen Inseln, die auch von Vietnam, den Philippinen und anderen Anrainerstaaten beansprucht werden, einen bisherigen Höhepunkt.
Betont zurückhaltend reagiert Peking auf den amerikanischen Vorstoß im Südchinesischen Meer. Außenminister Wang Yi lässt ausrichten, die USA sollten es sich doch gut überlegen, bevor sie grundlos Probleme schaffen. Ob der Zerstörer „USS Lassen“ sich tatsächlich innerhalb der von China beanspruchten Gewässer bewegt, werde überprüft. Washington erkennte die chinesischen Hoheitsrechte vor Atollen und künstlichen Inseln in den Spratley Islands nicht an und argumentiert, es handelt sich um internationale Gewässer. Dieser Rechtsstandpunkt soll durch die demonstrative Fahrt des amerikanischen Kriegsschiffes unterstrichen werden. Das Südchinesische Meer ist eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Fast das gesamte für Japan und China bestimmte Rohöl aus dem Nahen Osten wird auf dem Seeweg durch die Region transportiert. Peking baut Riffe und Atolle zu künstlichen Inseln aus, um die chinesischen Hoheitsansprüche zu untermauern. Der Streit der Anrainerstaaten, wer in der Meeresregion das Sagen hat, wird durch die wachsende Rivalität zwischen China und den USA angeheizt.