In Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias, fällt das Internationale Olympische Komitee heute die Entscheidung über die Olympischen Winterspiele 2022. Beworben haben sich nur zwei Städte: Alma Aty in Kasachstan und die chinesische Hauptstadt Peking. Europäische Mitbewerber, darunter Oslo und Stockholm, haben ihre Bewerbung zurück gezogen. Peking hat bereits 2008 die Olympischen Sommerspiele durchgeführt, geht aber angesichts des großen Gewichtes Chinas als Favorit in den heutigen Wahlgang.
Als vor zwei Jahren das Rennen um die Olympischen Winterspiele 2022 begann, hätte kaum jemand auf Peking als möglichen Favoriten getippt. Eine doppelte Olympiastadt, die sowohl Sommerspiele als auch Winterspiele organisiert, das hat es noch nie gegeben.
Aber Olympiaentscheidungen haben immer auch mit Geopolitik zu tun. Und einem Freund Putins, wie dem kasachischen Diktator Nasarbajew wollen viele Staaten kein Geschenk machen. Das erhöht die Chancen Pekings
China will das unter dem Namen Vogelnest bekannte Stadion von 2008 für die Eröffnungszeremonie reaktivieren. Die Schneebewerbe werden in den etwa 200 km entfernten Schiorten der Region Zhiangjakou stattfinden. Ein neuer Hochgeschwindigkeitszug und mehrere Autobahnen sind geplant.
Das Problem: Peking ist zwar kalt, aber sehr trocken im Winter, auch im alpinenen Schigebiet von Zhiangjakou fallen jedes Jahr nur ein paar Zentimeter Schnee. Die Pisten müssen künstlich beschneit werden und Wasser ist knapp in Peking.
Wintersport hat in China kaum Tradition. Unter den 1,4 Milliarden Bürger sind nur wenige Millionen je auf Schiern gestanden.
Genau das soll durch die geplante Olympiade anders werden. Durch die Schubkraft der Spiele könnte Schifahren, Eislaufen und Eishockey endlich populär werden, ist das Kalkül der chinesischen Führung.
Menschenrechtsorganisationen melden sowohl gegen Kasachstan als auch gegen China Bedenken an.