Wladimir Putin ist in kämpferischer Stimmung, das hat der russische Präsident erst gestern vor der internationalen Presse in Moskau demonstriert.
Auch beim regulären EU-Russlandgipfel in Brüssel klaffen die Meinungen in vielen Bereichen weit auseinander.
Beim syrischen Bürgerkrieg stehen Europäer und Russen offen auf unterschiedlichen Seiten der Front.
Eindringlich warnt Vladimir Putin im Pressesaal des Europäischen Rates vor Chaos in Syrien. Wie es zu einem Ende des blutigen Bürgerkriegs kommen soll, bei dem Moskau den syrischen Diktator Assad unterstützt, bleibt allerdings offen.
Der russische Präsident signalisiert die Hilfsbereitschaft Russlands für das finanziell schwer angeschlagene Euro-Land Zypern, dessen Banken von Russlands Reichen und Superreichen gerne benützt werden.
Ja, wir sind mit den Zyprioten im Gespräch, so Putin, schließlich habe Russland hohe Goldreserven und ein starkes Finanzsystem.
Russland ist der drittgrößte Handelspartner der EU, aber es gibt immer wieder Streit.
Die Europäische Kommission ermittelt gegen Gazprom, den russischen Energieriesen. Gazprom soll Preise manipulieren und die Konkurrenz behindern. Es gab sogar Hausdurchsuchungen in einigen Auslandsbüros der Firma. Im Fall von Sanktionen gegen Gazprom wird man mit Sicherheit zurückschlagen, heisst es in Moskau.
Die europäischen Autoexporteure wiederum klagen über Nachteile auf dem russischen Markt. Eine sogenannte Recycling-Abgabe trifft ausländische Autos unverhältnismäßig stärker als russische Produkte.
Zu einem offenen Schlagabtausch vor der Presse kommt es über die Rolle des Energieriesen Gazprom auf dem europäischen Markt. Putin warnt vor einer regelrechten Beschlagnahmung russischer Investitionen, weil die EU die Kontrolle von Gazprom über Gasleitungen begrenzen will. Kommissionspräsident Barroso argumentiert dagegen alle Unternehmen, egal welcher Herkunft, müssen sich an die Wettbewerbsregeln der EU halten.
Auch über Menschenrechtsfragen wurde gesprochen, versichert Ratspräsident Herman van Rompuy.
Die europäische Seite hat dabei vor allem den Fall des in russischer Haft zu Tode geprügelten Anwalts Magnitsky zur Sprache gebracht.
Vladimir Putin revanchiert sich mit dem Hinweis auf die Diskriminierung russischer Minderheiten in den baltischen EU-Mitgliedsstaaten.
Abgeblitzt ist der russische Präsident mit einem Vorstoß möglichst rasch russischen Staatsbürgern Visafreies Reisen in die EU zu ermöglichen ist Vladimir Putin in Brüssel. Die Europäische Union setzt auf graduelle Erleichterungen für Reisende, betont Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso, für Visafreiheit ist es noch zu früh.