Helga Nowotny gegen Kürzung EU-Forschungsgelder, MiJ, 7.2.2013

Pfeifer Barbara (ORF)

Bleiben die derzeit bestehenden Förderungen erhalten und lehnen die

Mitgliedstaaten höhere EU-Beiträge ab, dann wird es doch nicht mehr Geld

für Forschung und Technologie geben wie eigentlich geplant. Davor warnt

aber die Präsidentin des Europäischen Forschungsrates, Helga Nowotny im

Interview mit Ö3-Korrespondent Raimund Löw.

Nowotny Helga (European Research Council)

Das heißt, jeder Regierungschef, der zustimmt, dass weniger eingezahlt wird,

sollte auch wissen, dass er dadurch das, wofür er sonst eintritt, nämlich

Investitionen in Bildung, in Forschung, in Innovation, dass er diese

Bereiche treffen wird.

Löw Raimund (ORF)

Was sagen Sie dann den Bürgern, den Steuerzahlern, die argumentieren überall

sind die Kassen knapp, man muss in den Nationalstaaten sparen, warum soll

man das nicht auch bei der Forschung in der Europäischen Union?

Nowotny Helga (European Research Council)

Weil man sich dann den Ast absägt, auf dem man sitzt. Wir hätten heute kein

GPS, wir hätten keine Handys wenn nicht jemand vor 30, 40 Jahren diese Art

von Grundlagenforschung, auf der das Ganze erwachsen ist, finanziert hätte.