Smogalarm und Klimapolitik in Peking, ZiB 1, 1.12.2015

Seit Anfang der Woche läuft die große Klimakonferenz in Paris. Es soll diesmal gelingen, was in Kopenhagen 2009 gescheitert ist: ein Klimaabkommen, an dem erstmals alle Staaten der Welt beteiligt sind. Einer der wichtigsten Player ist China, das erstmals verspricht konstruktiv mitzuarbeiten bei internationalen Anstrengungen die Erderwärmung in Grenzen zu halten. Aber in der chinesischen Hauptstadt kämpfen die Menschen seit Tagen mit dem schlimmsten Smog des ganzen Jahres.
Der dichte Smog hält Chinas Hauptstadt schon seit Tagen fest im Griff. Es fehlt der Wind und der Smogindex klettert weit über 500. 23 Mal über die international empfohlene Obergrenze
INSERT: MA JUN, Umweltexperte
„Die Smogwolke erstreckt sich über eine halbe Million Quadratkilometer und viele Millionen Menschen sind betroffen.“
Schuld sind die veralteten Kohlekraftwerke, die Chinas Wirtschaft mit Energie versorgen. Dabei hat die Regierung den Kampf gegen die Luftverschmutzung längst auf ihre eigenen Fahnen geschrieben. Beim Schadstoffausstoß hat China auf Grund seiner Größe Amerika und Europa überholt. Das Land verspricht beim Gipfel in Paris eine umweltfreundliche Klimapolitik.
XI JINPING, CHINESISCHER PRÄSIDENT
„China wird den Anstieg seiner Co2-Emissionen bis spätestens 2030 stoppen.“
Tatsächlich investiert die Regierung Milliarden in erneuerbare Energieträger. Ist doch der hohe Preis für den Raubbau an der Natur nicht mehr zu verbergen.
Dass sich China konstruktiv einbringt ist der größte Fortschritt in der internationalen Klimapolitik seit langem. Gleichzeitig zeigt der Smog dieser Tage, wie weit die chinesische Wirtschaft von wirksamen Umweltstandards noch entfernt ist.